Sondersteuer auf Fleisch

Leserbrief an die Landeszeitung, Lüneburg u.a. (08.01.2020)

Es ist eigentlich ein Trauerspiel, dass es jetzt, nachdem Politik und Tiernutzerlobby die Tierhaltungssysteme gegen den Protest der Tierschutzorganisationen über Jahrzehnte in die falsche Richtung entwickelten, nicht anders möglich sein soll, als die Karre dadurch aus dem Dreck zu ziehen, indem die Mehrwertsteuer für Fleisch und Fleischprodukte angehoben wird, um den Umbau in tiergerechte Ställe mittels eines neuen Subventionstopfes fördern zu können. Viel besser wäre es, endlich die Art der Tierhaltung durch eine verpflichtende Kennzeichnung von Fleisch und Fleischprodukten einzuführen, wie sie bei Eiern erfolgreich der Fall war. Nur so wären die Verbraucher in der Pflicht, bessere Tierhaltungsstandards, die sie bekanntlich fordern, direkt zu honorieren. Das Kennzeichnungssystem der von den Haltungsbedingungen her völlig unzulänglichen „Initiative Tierwohl“ mit ihren marginalen 6-Cent-Beträgen für das Kilo Fleisch für die liefernden Landwirte, war von Anbeginn an auch wegen der Freiwilligkeit zum Scheitern verurteilt.

Seitens der Arbeitsgemeinschaft für artgerechte Nutztierhaltung e.V. empfehlen wir den Verbrauchern dringend, bei örtlichen Metzgereien einzukaufen und sich schriftlich nachweisen zu lassen, woher die Ware stammt und wie die Tiere gehalten und vor der Schlachtung betäubt wurden. Laber-Auskünfte wie „aus guter“, „uns bekannter“ oder ähnlich bezeichneter Haltung sind ebenso wertlos wie „weiß ich nicht“ oder „vom Schlachthof“. Auf keinen Fall sollten Fleisch und Fleischprodukte gekauft werden, wenn die Tiere mit CO2, der tierquälerischsten der gesetzlich erlaubten Methoden, betäubt wurden. Am ehesten sind ehrliche Antworten bei den leider nur wenigen noch selbst schlachtenden Metzgern zu erhalten.

Mit freundlichem Gruß
Eckard Wendt

Briefe an das Landwirtschaftsministerium (BMEL)

Nachfolgend finden Sie Links zu Briefen, mit denen wir uns an das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft wandten:
– zum Thema Veterinärkontrollen (07.08.2018)
(for foreigners in English translated by Marrie Powell)
– zur Notwendigkeit der Ergänzung der
Verordnung zum Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere und anderer zur
Erzeugung tierischer Produkte gehaltener Tiere bei ihrer Haltung
(Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung – TierSchNutztV)
– zur Kastration: 4. Weg – Lokalanästhesie (18.09.2018)
Brief zu einem Interview mit Frau Ministerin Klöckner
in der Landeszeitung – Lüneburg (01.11.2018)

Stellungnahmen der AGfaN zu tierschutzrelevanten Entwürfen für Gesetze und Verordnungen des BMEL

7. Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung
(Verordnung zum Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere und anderer
zur Erzeugung tierischer Produkte gehaltener Tiere bei ihrer
Haltung)
Ferkelnarkose-Sachkundeverordnung
(FerkNarkSachkV)
– Brief an Ministerin Klöckner
Aufforderung zur Aufklärung über die Immunokastration
Verordnung zum Schutz von Tieren beim Transport
(Tierschutztransportverordnung – TierSchTrV)
Lesen Sie bitte auch unsere Pressemitteilung zur Kastration vom 21.09.2018

Tierwohl-Label

Als Folge der staatlichen Untätigkeit entwickelten diverse Discounter neben den bereits seitens der Bioverbände bestehenden Haltungsrichtlinien eigene Kriterien und „Qualitäts“-Label. Dadurch gibt es inzwischen eine Vielzahl von Labeln, die nur noch Spezialisten durchschauen können.
Richtig wäre es gewesen, ein einfaches System in Anlehnung an den Eier-Code zu entwickeln, der seit 2004 verpflichtend auf die Konsumeier zu drucken ist und somit Transparenz garantiert. Dadurch sind die aus tierquälerischer Käfighaltung stammenden Eier (Code 3) fast gänzlich aus dem Lebensmitteleinzelhandel verschwunden. Stattdessen haben wir nun das aufsteigend nummerierende freiwillige, also unverbindliche staatliche System, bei dem die „1“ für die schlechteste Haltungsform, nämlich den gesetzlichen Mindeststandard steht, neben Labeln mit Sternchen und solchen mit Klartext.

Tierärztin Karin Ulich von der Gruppe „Tier und Mensch“ formulierte in enger Tuchfühlung mit anderen Tierärzten zwei Papiere für ein verpflichtendes staatliches Label:
Stellungnahme zum staatlichen 3-stufigen „Tierwohllabel“ (Langfassung)
Stellungnahme  zum geplanten  staatlichen Tierwohllabel 2019  zur  Mastschweinhaltung (Zusammenfassung)

Fazit: Die Agrarminister der vergangenen Jahre haben bezüglich der Schaffung eines transparenten Tierwohl-Labels kläglich versagt! Deshalb sollten jetzt auch die Verbraucher mit Briefen an das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Druck machen:
BMEL
Frau Ministerin Julia Klöckner
Wilhelmstraße 54
10117 Berlin
E-Mail: poststelle@bmel.bund.de
Fax: Telefax: 03 0 / 1 85 29 – 42 62


Landwirtschaftliche Nutztierhaltungen besser kontrollieren – AGfaN nimmt Ministerin Julia Klöckner beim Wort und unterbreitet Vorschläge

Mit einem Brief dankte die Arbeitsgemeinschaft für artgerechte Nutztierhaltung e.V. (AGfaN) Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner für ihre öffentlich bekundete Absicht, sich gegenüber den Ländern für häufigere Kontrollen der Nutztierhaltungen durch die jeweils zuständigen Veterinärämter einsetzen zu wollen. Deshalb komme es darauf an, die bisher systemimmanenten Schwachstellen zu beseitigen, so dass nicht nur die Kontrolldichte, sondern auch die Effizienz erhöht werden kann.

Lesen sie hier den Brief an Ministerin Klöckner.
Übersetzung für englischsprachige Besucher