Rundbrief 2012

Liebe Mitglieder, Freunde und Förderer der AGfaN e.V.

Ein turbulentes Tierschutzjahr neigt sich dem Ende entgegen. Gekenn- zeichnet war es durch den stetig zunehmenden Widerstand der Bürge- rinnen und Bürger, die sich direkt von einer der vielen neu beantragten Massentierhaltungsanlagen bedroht sehen, die insbesondere dem Nachschub an „Tiermaterial“ für die Hühner-Großschlachthöfe von Rothkötter (Haaren und Wietze) sowie Wesjohann („Wiesengold“ in Möckern) dienen sollen. Sie schlossen sich zu lokalen Bürgerinitiativen zusammen. Der so entstandene Flickenteppich bedurfte der Struktu- rierung. Nach der Etablierung des bundesweiten Zusammenschlusses „Bauernhöfe statt Agrarfabriken“ kam es 2012 zur Gründung dreier Landesbündnisse in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Meck- lenburg-Vorpommern, die die Aktivitäten insbesondere im Hinblick auf die Landespolitik bündeln. Damit wurde der Informationsfluss deutlich verbessert, wovon insbesondere die neu gegründeten Bürgerinitiativen profitieren, weil sie durch die Vernetzung leichter kompetente und versierte Ansprechpartner finden können. Die AGfaN e.V. ist Grün- dungsmitglied des Landesbündnisses Niedersachsen. Die Homepage finden Sie unter http://www.agrarbuendnis-niedersachsen.de). Dies führte am 10. 11. 12 in Hannover eine beeindruckende Großdemon- stration mit über 2000 Teilnehmern durch, an der sich auch AGfaN- Mitglieder beteiligten.

Nach der Initialveranstaltung 2010 anlässlich der „Internationalen Grü- nen Woche“, zu der nur wenige 100 kamen, beteiligten sich an der ersten „Wir haben es satt!“ Demonstration in Berlin 2011 bereits über

20.000 Landwirte und Verbraucher, Umwelt- und Tierschützer aus der ganzen Bundesrepublik. Erstaunlich, dass diese große Zahl 2012 mit 23.000 noch übertroffen werden konnte. Das schmeckte natürlich dem Bauernverband nicht. So verkündete sein Vorsitzender, es seien nur etwa 5000 Personen gewesen, die quasi als Trittbrettfahrer ihr Süpplein anlässlich der Internationalen Grünen Woche kochen wollten. Er nann- te für die Zahl einen Agrarjournalisten als Quelle, der sich wiederum auf die Berliner Polizei als Quelle berief. Als ich ihn darauf aufmerksam machte, dass die Pressestelle der Polizei keine Angaben zu Teilneh- merzahlen herausgibt, meinte er dreist, er dürfe mir aus Gründen des Informantenschutzes nicht sagen, von wem er die Zahl erhalten hatte. Das ist übelster Journalismus, der allein der Stimmungsmache gegen die berechtigten Anliegen der Demonstranten und der Beruhigung der auf die Linie des Bauernverbands „eingenordeten“ Landwirte dient. Wir sind sicher, auch in diesem Fall hatten Lügen kurze Beine! Nun kommt es darauf an, dass wir bei der nächsten bundesweiten Groß-Demon- stration, die am 19.1.2013 wieder in Berlin vom Agrarbündnis durch- geführt werden wird, noch mehr Mitstreiter zur Teilnahme bewegen können.

Nachdem wir im vergangenen Jahr in Anspielung auf die volksverdummende Imagekampagne des Bau- ernverbands mit dem Titel „Arbeit mit Leidenschaft“ eine Poster-Serie mit 18 Motiven unter dem Titel „Arbeit, die Leiden schafft!“ zur Verfügung gestellt hatten (s. S. 1 das 2. Foto von oben), folgten dieses Jahr unter der Überschrift „Sie entscheiden, wie unsere Nutztiere gehalten werden: So oder so?“ vier Banner zur Schweinevermehrung und Schweinemast sowie zur Puten- und zur Hühnermast, die wir zu vielen Diskussionsveranstaltungen, Demonstrationen und Mahnwachen mitnahmen. Diese Reihe wird in den kommenden Wochen ergänzt werden.

Viele Aktive unseres Vereins sind Mitglieder in zahlreichen Bürgerinitiativen, an deren Arbeitstreffen und Aktionen sie sich mit Fachkompetenz und unter großem Zeitaufwand beteiligen.

Für diesen Rundbrief haben wir wieder etliche, für Sie hoffentlich interessante Beiträge zusammengestellt. Dabei haben wir bewusst darauf verzichtet, auf aus den Medien hinreichend bekannte Ereignisse einzu- gehen. Das würde den Umfang dieses Heftes ins schier Unermessliche ausdehnen und zur Folge haben, dass Sie wahrscheinlich viele Seiten als „bekannt“ überschlagen würden.

Im Namen des Vorstandes der AGfaN e.V. und seiner aktiven Mitglieder wünsche ich Ihnen ein gesegne- tes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr!
Eckard Wendt, Vorsitzender

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