Überblick / neuester Eintrag oben und Hinweise auf die aktuellen Mahnwachen gegen Langzeit-Tiertransporte insbesondere in Nicht-EU-Länder unter Nr. 5
15. Erster Weideaustrieb der Milchkühe im Frühjahr
Seit 2017 organisieren das Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen und die Ammerländer Meierei zusammen mit einem landwirtschaftlichen Betrieb, der sich mit am Weidemilch-Programm beteiligt, den Beginn der Weidesaison. Am 13. April war wieder der Hof der Familie Holthusen Partner.
Es ist immer wieder wunderschön, sehen zu können, wie die Milchrinder nach der monatelangen Unterbrechung während des Winters erstmals wieder auf die Weiden gelassen werden. Es ist sehr gut am Verhalten der Tiere zu erkennen, welche schon einmal eine Saison auf der Weide sein durften. Sie laufen ohne lange zu zögern auf die Weiden, wo sie freudig herumspringen. Kühe, die zum ersten Mal nach draußen kommen, zögern und sind vorsichtig, ja, sie verhalten sich so, als ob sie ihr Glück nicht fassen können. Nach einiger Zeit beginnen sie zu grasen und auch zu toben.
Wer das freudige Treiben der Kühe gesehen hat, wird verstehen, dass die reine Stallhaltung absolut nicht den natürlichen Bedürfnissen der Tiere gerecht wird und deshalb nicht als „tiergerecht“ im Sinne des §2 des Tierschutzgesetzes ist.
Auch einige Rangeleien konnten wir beobachten, bei denen es sich möglicherweise um Rangordnungskämpfe handelte.
Fotos oben und Mitte: © Eckard Wendt, AGfaN e.V.
Foto unten: © Ingrid Wendt, AGfaN e.V.
14. Deutscher Evangelischer Kirchentag
30. April bis 4. Mai 2025
Wir sind in Hannover zum 20. Mal (seit 1981) mit einen Infostand auf dem „Markt der Möglichkeiten“ dabei
in Halle 5 im Themenbereich 5: „Globale Herausforderungen“
Unterbereich „Schöpfung, Klima- und Artenschutz“
Stand I 25
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Infos über den Kirchentag
teilnehmende Gruppen im Bereich „Schöpfung, Klima- und Artenschutz
13. Berliner Tierschutzbeauftragte „gefeuert“
Die Berliner Senatorin Dr. Felor Badenberg
entließ Frau Dr. Kathrin Herrmann, die 2020 vom damaligen Justiz- und Verbraucherschutzsenator Dirk Behrendt (Grüne) berufen wurde und wie in anderen Bundeländern weisungsunabhängig arbeiten können sollte. Das passte Frau Dr. Badenberg offenbar nicht und sie verlangte von Frau Herrmann, ihre Stellungnahmen zur Absegnung vorzulegen. Frau Herrmann beharrte auf der ihr zugesagten Unabhängigkeit und wurde schließlich nach vier Abmahnungen „freigestellt“.
Wir schickten einen Brief an Senatorin Dr. Badenberg.
Ausführlichere Infos gibt es beim Bund gegen Mißbrauch der Tiere e.V. (bmt) hier.
12. Bundestagswahl 2025
Als Minister für das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ist Günther Felßner aus Bayern im Gespräch. Er ist Landwirt und CSU-Mitglied. Seit 2022 ist er Vorsitzender des Bayerischen Bauernverbands (BBV) und seit 2023 außerdem stellvertretender Präsident des Deutschen Bauernverbands (DBV). Als solcher ist er kurz formuliert ein exponierter Lobbyist der konservativ ausgerichteten Agrarwirtschaft. So hat sich der BBV in der Pressemitteilung vom 26. September 2024 definitiv gegen das Verbot der mit extremem Tierleid verbundenen Anbindehaltung von Kühen ausgesprochen:
„Überhöhte Anforderungen wie sie hierfür jetzt im Gesetzentwurf gefordert werden, kommen für viele Betriebe einem Verbot gleich. Eine Haltungsform wie die Anbindehaltung braucht Perspektiven für die Weiterentwicklung anstatt eines Komplettverbotes. “
Quelle: https://www.bauernverband.de/fileadmin/user_upload/dbv/pressemitteilungen/2024/KW_39/2024_-_PM_95_Tierschutzgesetz_-_so_nicht_.pdf
Insgesamt strotzt auch diese PM wie beim Bauernverband durchgängig üblich vor Selbstbeweihräucherung der Halter landwirtschaftlicher Nutztiere als DIE Tierschützer.
Seitens der AGfaN haben wir in dieser Personalangelegenheit Einschreiben mit Rückschein geschieben an:
Friedrich Merz (Kanzlerkandidat der CDU)
Marcus Söder (Vorsitzender der CSU)
Dieser Brief kam zurück mit dem Vermerk „Empfänger / Firma unter der angegebenen Anschrift nicht zu ermitteln“.
Daraufhin schickten wir Herrn Söder den Brief noch einmal als einfaches Einwurf-Einschreiben.
Die Empfangsbestätigung erhielten wir am 20.03.2025.
Lars Klingbeil (SPD)
und auch an
Günther Felßner (CSU)
11. Infoblatt zur kuhgebundenen Kälberaufzucht
10. Anbindehaltung von Rindern verursacht schlimmstes Tierleid
9. AGfaN e.V. beteiligt sich auf dem Markt der Möglichkeiten des Deutschen evangelischen Kirchentages (DEKT) vom 30. April bis zu 4.Mai 2025 in Hannover
Einzelheiten s. o. unter Nr. 14
8. NEU im Mai 2024: Das Bundeskabinet verabschiedete die Beschlussvorlage für das
Gesetz zur Änderung des Tierschutzgesetzes
Alle eingereichten Verbändestellungnahmen zum geplanten Gesetz zur Änderung des Tierschutzgesetzes und des Tiererzeugnisse-Handels-Verbotsgesetzes (bmel.de) finden Sie in alphabetischer Reihenfolge hier in mehreren Abschnitten, darunter an 14. Stelle auch die
Stellungnahme der AGfaN.
7. Silvester-Knallerei
Das Thema Silvesterknallerei ist zwar noch nicht aktuell, doch bedenken Sie bitte schon jetzt:
Im Gegensatz zu Heimtieren, die Zuwendung und Schutz bei ihren Menschen finden können, und den Wildtieren, die in weniger laute Gebiete fliehen können, sind die auf engstem Raum dicht an dicht eingesperrten Nutztiere völlig schutzlos und geraten in Panik, die alles noch schlimmer macht. Deshalb sollte kein Feuerwerk in der Nähe von Ställen entzündet werden. Die Arbeitsgemeinschaft für artgerechte Nutztierhaltung appelliert deshalb an die Feiernden, gebührende Abstände von mindesten 300m einzuhalten.
Wenn sie sich selbst nicht an der auch die Umwelt allgemein belastende Knallerei beteiligen, ist das Ihr persönlicher Beitrag zum Umweltschutz. Gewiss fallen Ihnen auch Projekte ein, die auf finanzielle Hilfe angewiesen sind.
Lesen Sie hier unsere
Pressemitteilung zu Silvester 2024
6. Die Albert SchweitzerStiftung für unsere Mitwelt e.V. veröffentlicht auf Instagram Horror-Bilder aus dem Schweinestall eines spanischen Betriebs, der an LIDL liefert!
Das Video finden Sie hier.
5. Entlarvendes Video zur Ausbildung von Tierärzten
Tierarzt Karim Montasser berichtet in einem zehnminütigen Video über Missstände im Zusammenmhang mit dem Pflichtpraktikum auf Schlachthöfen für Studenten der Tiermedizin.
Hinweis: Die Werbung kann übersprungen werden.
4. Buchtipp
Kennen Sie schon die Artur-Kinder-Bücher von Anke Rockel? In den bisher erschienenen drei Bänden für Kinder, wird zunächst die Massentierhaltung am Beispiel von Schweinen auf einfühlsame Weise thematisiert, im zweiten Band das natürliche Leben der Schweine dargestellt und im dritten Band ein tierfreundliches Haltungssystem vorgestellt.
www.arturbuecher.de
3. Mahnwachen gegen Langzeit-Tiertransporte
vor dem BMEL in Berlin Wilhelmstraße 54
Achtung: Das Tierschutznetzwerk teilt auf seiner Homepage mit:
„Es sind keine anstehenden Veranstaltungen vorhanden.“
Stand 10.01.2025, 15:00 Uhr
Rückblicke
Bildnachweise: Sofern nicht anders angegeben gilt © AGfaN e.V.
Mahnwachen unter Mitbeteiligung der AGfaN
3.6 Mahnwache am 17.April 2024
Zufällig traf Minister Özdemir nach einem Termin außerhalb des Ministeriums auf die Mahnwache. Aus Zeitgründen war es ihm leider nicht möglich, mit den Beteiligten der Mahnwache über die Tiertransportproblematik zu sprechen. So blieb es bedauerlicherweisebei einigen freundlichen Worten.
rechts im Bild: Maria Groß (Leiterin des AGfaN-Kontaktbüros in Hannover
Foto: © signal
3.5 Am 3. April 2024 hatten die Sprecherinnen des Tierschutznetzwerks Kräfte bündeln im Ministerium ein Gespräch mit Staatssekretärin Silvia Bender führen können. Lesen Sie hierzu den Bericht „Gespräch im BMEL über Tiertransporte in Tierschutz-Hochrisikostaaten“
(Hier scollen bis unterhalb des Abschnitts „Über uns“ mit den Logos)
3.4 Mahnwache am 07. Februar 2024
Von der AGfaN nahmen 5 Personen teil (v. rechts): Kiara und Irina (die auch peta-Mitglieder sind), Eckard und Ingrid Wendt sowie Dr. Hilmar Tilgner, der stellv. Vorsitzender der AGfaN e.V. ist.
Foto: © Tobias Trumpp
Dieses Mal waren wir 12 Personen. Das Wetter entsprach der Vorher-sage. Der kalte Wind war jedoch unangenehm. Im Vergleich zu bishe-rigen Mahnwachen kamen nur wenige Passanten entlang, so dass sich nur wenige Gespräche zur Tiertransportproblematik ergaben. Auch die zur Mittagspause gehenden bzw. davon zurückkehrenden Mitarbei-ter:innen des BMEL eilten wie gewohnt schnell vorbei. Im Anschluss an die Mahnwache kamen noch sechs Teilnehmer:innen im nahegelegenen „MAMAN“, einem asiatischen Restaurant zu einem gut dreistündigen Gedankenaustausch bei einem veganen Imbiss und warmen Getränken zusammen.
3.3 Mahnwache am 17. Januar 2024
Schon vor Beginn unserer Mahnwache standen berits einige Landwirte mit 5 Treckern und einem Kleintransporter vor dem Ministerium. Sie unterbrachen ihre stille Mahnwache sporadisch mit lautem Hupen.
An der Mahnwache des TNKb beteiligten sich leider nur zwölf Personen, davon immerhin fünf von der AGfaN e.V.
Foto links: elf von zwölf Teilnehmern; rechts: AGfaN-Mitglieder Eckard, Kiara, Hilmar, Ingrid und Irina
Foto links: Bauern-Mahnwache mit Kleinbus mit liegender Kuh auf dem Dach
Foto rechts: Eckard Wendt im Gespräch mit dem Verantwortlichen der Mahnwache der Landwirte
© für alle vier Fotos: Tobias Trumpp
3.2 Mahnwache am 20. Dezember 2023
Höhepunkt der Mahnwache war die Anwesenheit von Staatssekretärin Silvia Bender, die mit zwei Personen aus ihrem Mitarbeiterstab gekommen war. Claudia Preuß-Ueberschär und Cornelia Praetorius nutzten die Gelegenheit, ihr das Anliegen und insbesondere auch die Forderungen des TNKB darzulegen und auf ihre Hinweise bezüglich der Schwierigkeiten bei der Umsetzung eines Exportverbots von Rindern in muslimisch geprägte Staaten weitere Argumente hinzuzufügen.
v. l.: Claudia Preuß-Ueberschär (Sprecherin des TNKb), Cornelia Praetorius (Organisatorin der Mahnwachen) und Staatssekretärin Silvia Bender
Insgesamt nahmen 22 Tierfreundinnen und Tierfreunde an der Mahnwache teil, davon vier von der AGfaN (ganz rechts im Bild).
Die vier Mitglieder der AGfaN von links: Kiara, Ingrid, Irina und Eckard
alle drei Fotos: © Tobias Trummp
3.1 Mahnwache am 06. Dezember 2023
Hinweis zu den Fotos: Da meine Fotoapparat leider der Schwerkraft folgte, sind die Fotos nur von geringer Qualität.
————————————————————–
2. Nachruf
Ernst Ulich, 16.09.1922 – 16.08.2023
Im gesegneten Alter von fast 101 Jahren ging Ernst Ulich von uns. Mit ihm verlieren wir einen äußerst engagierten Tierfreund und Wegbegleiter, dessen Einsatz insbesondere für die uns Menschen wehrlos ausgelieferten und schamlos ausgebeuteten Nutztiere vorbildhaft war. Wir erinnern uns gerne an seine sym-pathische Art, in der er Kinder und Jugendliche auf das trostlose und leidvolle Dasein der Tiere in den praxisüblichen Tierhaltun-gen ansprach und ihre Empathie auch in zahlreichen Vorträgen vor Schülern zu wecken verstand.
Geblieben sind uns seine hervorragend konzipierten und ge-stalteten Schriften, die er als Vorsitzender des Vereins „Tier und Mensch“ e.V. schrieb und in großer Zahl bis ins hohe Alter in seiner freundlich-verbindlichen Art an Infoständen wie zum Beispiel in der stark belebten Charlottenburger Straße in Berlin, im Zusammenhang mit Vorträgen vor Schulklassen am Rande der Internationalen Grünen Woche und an Messeständen aber auch bei jeder sich ihm sonst bietenden Gelegenheit aushän-digte.
Gerne erwähnen wir hier auch, dass Ernst Ulich als Lehrer im Auslandsdienst sein großes Herz für Kinder im Iran und Äthio-pien öffnete. Als Pensionär initiierte er schließlich noch die Gründung des deutschen Unterstützungsvereins „Äthiopische Kinderhilfe Selam“ e.V. zugunsten des Schweizer Vereins „Kinderheim Selam“ e.V.
Wir sind dankbar dafür, dass wir Ernst Ulich kennenlernen konnten, mit ihm zusammenarbeiten durften und durch sein Vorbild viele hilfreiche Anregungen erhielten.
Eckard Wendt, Vorsitzender
1. Riesen Sensation:
Veterinäramt schließt Schlachthof sofort
Nägel mit Köpfen machte jetzt die zuständige Aufsichtsbehörde im Schlachthofskandal von Aschaffenburg. Nachdem SOKO Tierschutz am Montag, den 17.07.23, Anzeige wegen extremer Tierquälereien erstattet hatte, wurde der Betrieb bereits am Donnerstag, den 20.07.23, geschlossen. Dies teilte die „Bayerische Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen“ (KBLV) mit.
Uns Tierschützern sind diese vier Tage zwar immer noch viel zu lang, aber im Vergleich mit anderen Fällen von grausamstem Umgang mit Schlachttieren ist das Eingreifen überraschend schnell und konsequent erfolgt. Wir hoffen nun, dass die Staatsanwaltschaft ebenfalls schnell aktiv wird und das zuständige Gericht dem guten Beispiel folgen und die Verantwortlichen einschließlich der dort tätig gewesenen Amtsveterinäre hart bestrafen wird. Hoffentlich folgen in vergleichbaren Fällen die jeweils zuständigen Instanzen diesem richtungsweisenden Vorbild.
Unser ausdrücklicher, herzlicher Dank gilt an dieser Stelle dem Team der SOKO-Tierschutz unter der Leitung von Friedrich Mülln für den unermüdlichen, psychisch sehr stark belastenden Einsatz.
Ein interessantes Interview mit Friedrich Mülln bei YouTube finden Sie hier.