Weltanschauungen / Religionen

2416 Tiere sind Geschöpfe Gottes und unterstehen seiner für sorgenden Vorsehung [Vgl. Mt 6,26]. Schon allein durch ihr Dasein preisen und verherrlichen sie Gott [Vgl. Dan 3,57-58]. Darum schulden ihnen auch die Menschen Wohlwollen. Erinnern wir uns, mit welchem Feingefühl die Heiligen, z. B. der hl. Franz von Assisi und der hl. Philipp Neri, die Tiere behandelten.Hier informieren wir Sie über theologische Themen. Bitte beachten Sie, dass diese Unterseite erst im Aufbau begriffen ist. Wir werde uns bemühen, sie möglichst bald mit Inhalten zu füllen und bitten Sie deshalb um Geduld.
Gliederung:
1. Christliche Kirchen
1.1 Katholische Kirche
1,2 Evangelische Kirche
1.2. Freikirchen
2. Judentum
3. Hinduismus
4. …

1. Christliche Kirchen
1.1 Katholische Kirche
1.1.2 Katechismus
Im Katechismus sind die Glaubensgrundsätze für Katholiken zusammengefasst.
Dort heißt es unter der Überschrift
Achtung des Menschen und ihrer Güter in den Absätzen 241 bis 2418
zum 7. Gebot des Vater Unsers
2415 Das siebte Gebot verlangt auch, die Unversehrtheit der Schöpfung zu achten. Tiere, Pflanzen und leblose Wesen sind von Natur aus zum gemeinsamen Wohl der Menschheit von gestern, heute und morgen bestimmt [Vgl. Gen 1,28-31]. Die Bodenschätze, die Pflanzen und die Tiere der Welt dürfen nicht ohne Rücksicht auf sittliche Forderungen genutzt werden. Die Herrschaft über die belebte und die unbelebte Natur, die der Schöpfer dem Menschen übertragen hat, ist nicht absolut; sie wird gemessen an der Sorge um die Lebensqualität des Nächsten, wozu auch die künftigen Generationen zählen; sie verlangt Ehrfurcht vor der Unversehrtheit der Schöpfung [Vgl. CA 37-38]. u. a
2416 Tiere sind Geschöpfe Gottes und unterstehen seiner für sorgenden Vorsehung [Vgl. Mt 6,26]. Schon allein durch ihr Dasein preisen und verherrlichen sie Gott [Vgl. Dan 3,57-58]. Darum schulden ihnen auch die Menschen Wohlwollen. Erinnern wir uns, mit welchem Feingefühl die Heiligen, z. B. der hl. Franz von Assisi und der hl. Philipp Neri, die Tiere behandelten.
2417 Gott hat die Tiere unter die Herrschaft des Menschen gestellt, den er nach seinem Bild geschaffen hat [Vgl. Gen 2, 19-20; 9,1-14]. Somit darf man sich der Tiere zur Ernährung und zur Herstellung von Kleidern bedienen. Man darf sie zähmen, um sie dem Menschen bei der Arbeit und in der Freizeit dienstbar zu machen. Medizinische und wissenschaftliche Tierversuche sind in vernünftigen Grenzen sittlich zulässig, weil sie dazu beitragen, menschliches Leben zu heilen und zu retten.
2418 Es widerspricht der Würde des Menschen, Tiere nutzlos leiden zu lassen und zu töten. Auch ist es unwürdig, für sie Geld auszugeben, das in erster Linie menschliche Not lindern sollte. Man darf Tiere gern haben, soll ihnen aber nicht die Liebe zuwenden, die einzig Menschen gebührt.

Kommentierende Anmerkung:
Abschnitt 2415 weist auf die dem Menschen übertragene Verantwortung für die Schöpfung hin, die aber von der Kirche von der Vergangenheit bis in die Gegenwart nie wahrgenommen wurde und von den Mächtige aus Politik und Wirtschaft allenfalls halbherzig bis gar nicht eingefordert wird.
Die Abschnitte 2417 bis 2418 verdeutlichen insgesamt die extrem anthropo-zentrische Auslegung des „Macht euch die Erde untertan“ in 1. Moses 1 Vers 28: „Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.“
Das Vorbild des „Heiligen“ Franz von Assisi, auf den gerne als Musterbeispiel für gelebte Achtung vor unserer Mitschöpfung und insbesondere die Tiere hingewiesen wird, ist nicht geeignet, über das grundsätzliche Versagen der Katholischen Kirche hinwegzutäuschen.
Kritisiert wird nicht nur von Tierschützern, dass Herrschaft im göttlichen Sinne die hemmungslose Ausbeutung ausschließt, menschliches Handeln also aus Demut gegenüber den Werken des Schöpfer erwachsen muss! 
Eckard Wendt